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Thomas Mann Fellows für 2022 ausgewählt

Thomas Mann House © VATMH-Mike Kelley

Der Beirat des Thomas Mann House hat für das Jahr 2022 fünf neue Stipendiat:innen für einen
Aufenthalt im ehemaligen Wohnhaus von Thomas Mann in Los Angeles nominiert: die Archäologin
Sunhild Kleingärtner, den Bibliothekar und Wissenshistoriker Ulrich Johannes Schneider, die
Architektin Rosario Talevi, die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Swenja Zaremba sowie die
Innovationsforscherin Rubina Zern-Breuer.


Das Thomas Mann House versteht sich als Debattenort zu aktuellen Fragen unserer Zeit. Für das Jahr 2022 wurden als Jahresthemen „Restoring Public Trust“ und „Imagining Equality in Diversity“ ausgeschrieben. In ihren drei- bis viermonatigen Arbeitsaufenthalten gehen die Fellows den folgenden Themen nach:


• Sunhild Kleingärtner erforscht in einem transatlantischen Dialog, wie das gesellschaftliche Vertrauen in die Institution Museum für die Zukunft gestärkt werden kann und somit auch ihre
Rolle für eine resiliente Gesellschaft.
• Ulrich Johannes Schneider untersucht im Rahmen eines Projekts einer globalen Bibliotheksgeschichte der Moderne, wie man aus der international verschiedenen Nutzung von
Bibliotheken ihre Funktion und Rolle in der Gesellschaft definieren kann.
• Rosario Talevi erforscht die öffentlichen urbanen Infrastrukturen von Los Angeles als Orte
möglicher Transformation mit besonderem Blick auf solche Orte, an denen eine Ethik der Fürsorge („Care“) praktiziert werden kann.
• Swenja Zaremba und Rubina Zern-Breuer möchten an einem Fallbeispiel aufzeigen, welches
transformative Potenzial für die deutsche öffentliche Verwaltung sowie für zivilgesellschaftliche
Netzwerke in der Methode des Community Organizing steckt und welchen möglichen Beitrag
diese zur lokalen Demokratie leisten kann.


Die Auswahl der Fellows traf der unabhängige Beirat des Thomas Mann House: Prof. Dr. Helmut
Anheier (Professor für Soziologie an der Hertie School of Governance, Mitglied des US-Advisory
Boards des TMH), Christiane Benner (Zweite Vorsitzende der IG Metall), Dr. Carolin Emcke (Autorin), Dr. Cathleen Fisher (President of the American Friends of the Alexander von Humboldt Foundation), Christian Hänel (Bereichsleiter Zukunftsfragen und Stiftungsentwicklung der Robert Bosch Stiftung), Lorena Jaume-Palasí (Gründerin von The Ethical Tech Society), Prof. Dr. Peter Jelavich (Professor für Geschichte an der Johns Hopkins University), Dr. Thomas Kempf (Mitglied des Vorstandes der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung), Janina Kugel (Senior Advisor Boston Consulting Group), Prof. Dr. Ulrich Raulff (Präsident des IfA – Institut für Auslandsbeziehungen), Alex Ross (Journalist beim New Yorker, Mitglied des US-Advisory Boards des TMH).


Das Thomas Mann House, 2016 mit Mitteln des Bundes erworben und im Juni 2018 durch
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet, ist ein Residenzhaus für ausgezeichnete
Wissenschaftler:innen, Vordenker:innen sowie Intellektuelle aus allen Disziplinen. Sie stellen sich
während ihres Aufenthalts den drängenden Herausforderungen unserer Zeit und pflegen mit
Vortragstätigkeiten den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den USA.


Die Berthold Leibinger Stiftung, die Robert Bosch Stiftung und die Alfried Krupp von Bohlen und
Halbach-Stiftung finanzieren die Thomas Mann Fellowships. Der gemeinnützige Verein Villa Aurora & Thomas Mann House wird vom Auswärtigen Amt, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Goethe-Institut gefördert.


Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. fördert als unabhängiger und parteipolitisch ungebundener Mittler der Bundesrepublik Deutschland den geistigen und kulturellen Austausch
zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.


Der gemeinnützige Verein vergibt Stipendien in den beiden Residenzen Villa Aurora und Thomas
Mann House in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, und veranstaltet Kulturprogramme in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Er hält die Erinnerung an die europäische Exilgeschichte in Kalifornien wach, vermittelt ein zeitgemäßes, vielfältiges Deutschlandbild und ermöglicht ein gemeinsames Nachdenken über gesellschaftliche, kulturelle und politische Herausforderungen.