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Veranstaltungen

Alle fünf Häuser des Netzwerks verstehen sich als Orte der Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk Thomas Manns.
Welche Rolle spielen die lebenslangen Anliegen Thomas Manns in der heutigen Welt? Inwiefern können die Literatur und die politischen Haltungen der Familie Mann zum Nachdenken über die drängenden Fragen unserer Zeit anregen? Migration und Exil, Geschlechterfragen oder politisches Engagement und Demokratie sind nur einige der Themen, die für die Gegenwart von großer Relevanz sind. Unsere Häuser organisieren regelmäßig eine Reihe von digitalen und analogen Veranstaltungen zu diesen Themen und darüber hinaus. Besuchen Sie unseren Veranstaltungskalender und tauschen Sie sich mit uns in einem internationalen Kontext aus.

Ecologies of the Western Camera

Photographic Practice in Early Twentieth-Century California. Vortrag von Carolin Görgen

Los Angeles

2023 Thomas Mann Fellow Carolin Görgen (Sorbonne Université) beleuchtet die Rolle der Fotografie im Kalifornien des frühen zwanzigsten Jahrhunderts und hinterfragt die gängige Darstellung westlicher Entdecker:innen und Künstler:innen vor dem Hintergrund imperialistischer Expansion.
 
Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Im vergangenen Jahrhundert haben kalifornische Fotograf:innen in unserer Vorstellung als umweltbewusste Akteur:innen existiert, deren majestätische Darstellungen der westlichen Landschaft dazu beigetragen haben, das fragile Ökosystem des Staates zu erhalten und zu schützen. Carolin Görgen untersucht in ihrem Vortrag die Arbeiten des größten Kameraclubs in den USA des frühen 20. Jahrhunderts - des California Camera Club mit Sitz in San Francisco - und hinterfragt die gängige Darstellung von Künstler:innen, die den Westen in einem scheinbar wohlwollenden Klima erforschten. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die ökologischen Auswirkungen der fotografischen Praxis in Kalifornien um 1900, indem sie die Spannungen zwischen ästhetisch ansprechenden Landschaftsbildern und ihrem materiellen Nachleben nachzeichnet.

Anhand einer Vielzahl von fotografischen Objekten und Manuskripten, von denen sich viele in der Huntington Library befinden, wird sie untersuchen, wie die scheinbar bewahrende Agenda des Clubs mit der imperialistischen Expansion, der Enteignung der Ureinwohner und der oft gewalttätigen Umgestaltung des Landes verwoben war. Im Dialog mit neueren ökokritischen Forschungen wird die Frage gestellt, inwieweit das vorherrschende Verständnis der Fotograf:innen von der westlichen Umwelt direkt mit dem sozialen Gefüge des Clubs und den seit langem bestehenden Vorstellungen von der kalifornischen Fotografie als inhärent umweltbewusst verbunden war.

Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich. Eine Reservierung ist nicht erforderlich.


Teilnehmer:innen

Carolin Görgen, Jahrgang 1990, ist Associate Professor für Amerikanistik an der Sorbonne Université, Paris. Nach dem Studium der Amerikanistik und Kunstgeschichte in den Niederlanden, USA und Frankreich promovierte sie 2018 an der Universität Paris-Diderot und der Ecole du Louvre. Ihre Forschungen beschäftigen sich mit der Fotogeschichte Kaliforniens und des amerikanischen Westens. Ihre Arbeit wurde von der Terra Foundation for American Art, der Beinecke Library in Yale, der Huntington Library und dem Amon Carter Museum unterstützt. Darüber hinaus ist sie Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift Photographica. Neben vielen anderen Publikationen ist Görgen Autorin des 2021 erschienenen Artikels "Californian Women Photographers in the U.S. Archival Landscape: Toward a More Inclusive History of American Photography". Sie ist 2023 Fellow am Thomas Mann House in Los Angeles.
 
Besuchsinformation:
Die Veranstaltung ist kostenlos und öffentlich zugänglich. Eine Reservierung ist nicht erforderlich.

Sie können gerne Ihr eigenes Mittagessen mitbringen und essen.

Veranstaltungsort:
Munger Research Center – Seaver Classroom 1 & 2

1151 Oxford Rd, San Marino, CA 91108


Eine Veranstaltung der Huntington Library.

Datum
22.06.2023
Zeit
21:00 - 22:00 Uhr